Sardinien September 2018

 

Die Reise von Basel nach Olbia verlief mit Easy Jet mit einer kleinen Verspätung aber ohne Probleme. Ab Zürich fliegt auch Edelweiss nach Sardinien, oder man kann auch nach Gagliari fliegen. In 1,5 h ist man von der Schweiz auf dieser wunderschönen Insel. In Olbia angekommen langes Warten auf das Gepäck. Unser Cinquecento stand jedoch bereit und schon brausten wir los, Richtung Süden nach San Teodoro. Unsere Unterkunft über booking.com gebucht, war eine Baustelle, km vom Ort weg und den Schlüssel abzuholen war eine Challenge. Aber mit kleinwenig Augenaufschlag, Bestimmtheit und Gejammer kriegten wir ohne Aufpreis ein anderes Apartment mitten im Dorf, welche ebenfalls leergeräumt war, keine Wäsche, kein Geschirr, verschwiegen denn noch WC Papier. Die Bett- und Frottierwäsche erhielten wir nach erneutem schauspielerischer Entsetztheit darüber, dann gratis. Normalerweise wird das für 15 Euro pro Person dazu gemietet. Dann in den Supermercato,  wo WC Papier,  Kaffee und eine günstige Mocca Maschine gekauft wurde, damit wir morgens wenigstens unseren eigenen Kaffee machen konnten.
Im Nachtmarket herumschlendern, fein Essen gehen und an der Spiaggia im Mittelmeer baden, so verbrachten wir die ersten Tage im gemütlichen San Teodoro. Auf dem Weg in den Süden besuchten wir in Azzani einen Freund, welcher nach Sardinien ausgewandert ist und uns allerlei Geschichten erzählen konnte von den Insulanern. Auf der wohl schönsten Strasse der Welt fuhren wir dem Himmel entgegen, am Schluss links weg, durch einen Tunnel durch den Bergkamm hindurch und wieder x Serpentinen runter ca. 500 Höhenmeter ins kleine Hafenstädtchen Cala Gonone. Dort mieteten wir für drei Nächte ein Cabin auf einem Campingplatz.
Strand -und Hänge Tag, Einkauf im Market mit den so hilfsbereiten und freundlichen, immer für einen Schwatz bereiten Angestellten oder einem Apero an der Hafenkante vergingen auch diese Tage. Eine wunderschöne Spaggia "Cala Fuili", erreichten wir mit dem Auto. Konnten aber nicht bis ans Ende fahren. Da ein Wohnmobil welches wenden wollte, Quer stand und nicht mehr drehen  mochte, es war zu eng.  Mit einem gemieteten Boot verbrachten wir den nächsten Tag auf dem Wasser entlang des wunderschönen, mit Felsformationen und Höhlen gespickten Golfo d Orosei. 

https://pecora-nera.eu/ueberdosis-traeumen-strandurlaub-am-golf-von-orosei

Überall wieder kleine Buchten und Miniatursandstrände, welche angesteuert werden können. Wir blieben auf dem Wasser, ankerten dort wo es uns gefiel oder genossen den Fahrtwind  des eigenen Bootes. Die Fahrt, am nächsten Tag wieder mit dem Auto, zum nächsten Ziel, die Strände der Ogliastra, erreichten wir wieder über die x Serpentinen rauf und entlang der SS125. Mein absolutes Highlight, denn man erhaschte immer wieder mal ein Blick aufs Meer runter. Am Ende einer Strasse entlang des Meeres, lag unsere nächste Schlafgelegenheit. https://www.coccorroccicamping.com ist ein ruhiger Ort wo der Mensch Kraft, Ruhe und Gelassenheit findet. Von dort aus machten wir ein Tagesausflug in die Piscina Naturale. Auf einem ca. 40 min leichten Fussmarsch vom Parkplatz, gleich oberhalb des Camping,  findet man den kleinen Flusslauf, welcher sich über ein paar Terrassen in natürlichen Steinpools ins Tal bewegt. Früh morgens waren wir noch alleine und gönnten uns ein erfrischendes Bad. Den zweiten Ausflug machten wir ins, durch Schlammlawinen verwüstete und dann verlassene Geisterdorf, Gairo Vecchia. Coole, unheimliche Fotomotive und eine wieder absolut geniale Fahrt durch die Bergdörfer Ulassai und Jerzu bereicherten diesen Tag.
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Die  Fahrt quer über die Insel  an die Westküste war wieder gespickt mit Höhepunkten. Lanusei, das in die Bergflanken gebaute Städtchen, die Hochebene im Nationalpark del Golfo di Orosei, das Städtchen Nuoro ebenfalls sehr hoch gelegen in den Hängen des Gebirges und die anschliessenden fruchtbare Ebene bei Oristano waren eindrücklich. Wir beendeten den Tag in Cabras, einem Städtchen, welches erst gegen 20 Uhr am Abend erwacht, bei einem lustigen Abend erst an der Bar, dann half Thomas einem Pechvogel das Auto zu reparieren und bei einem zarten Stück Fleisch und einer abenteuerlichen Rückfahrt ins schön, sehr ruhig gelegene Agriturismo, ist die erste Woche bereits vorbei. Im wunderschönen Agriturismo übernachteten wir. http://www.sincantu.it
Den nächsten Tag verbrachten wir mit der Besichtigung der Antiken Hafenstadt Tharros und an der wunderschönen Beach Is Arutas. Im Montagabend, im nicht mehr ganz so quirrligen Cabras, gingen wir wieder ins selbe Restaurant, da und die netten Menschen einfach sympathisch waren. Nach einer super klaren Nacht, in der wir viele Sterne und sogar den Milkyway sahen, da keine Lichtquellen vorhanden waren, bereiteten wir die nächsten Ziele ein wenig vor. Entlang der Westküste, viele Kurven und Höhenmeter weiter trafen wir mehrere Ferraris mit CH Nr. Auf einem Parkplatz, wir gesellten uns zu einem Gruppenfoto, frech mit Fiat500, natürlich dazu. Die einten Badeorte herausgeputzt, die anderen verlottert und nicht mehr benutzt, nur noch alte Menschen  am Strand. Wir fragten uns was da wohl schief lief. Also aus rein touristischer Sicht. Bosa di Marina und das hübsche Städtchen Bosa, welches idyllisch am Flusslauf des Fiume Temo liegt, hat eine lange Geschichte der Ledergerberei und Bearbeitung hinter sich. Mit seinen farbigen Häuschen und den alten Gerbereigebäuden, welche jetzt renoviert  und in Wohnungen, Restaurants oder Shops umgewandelt werden, strahlt dieses Städtchen eine grosse Sympathie aus. Entlang einer wunderschönen Küstenstrasse, wo man an den Aussichtspunkten atemberaubende Views erhaschen konnte, fuhren wir Richtung Alghero. Diese Mittelalterliche, lange von den Spaniern/Catalanen besetzte Stadt strahlt mit ihren mächtigen Festungsmauern ganz schön viel Geschichte aus. Feine Restaurants, Shops, Gelaterias und die kleinen typisch italienischen Bars, in denen man den besten Kaffee der Welt trinken kann und viele viele Touristen füllen die engen Gassen der Stadt. Der Besuch der grössten Touristenattraktion Neptuns Grotte legten wie auf den eher frühen Morgen des Folgetages. Mit dem Auto raus auf die Halbinsel Capo Caccia, um diese Tageszeit parkieren noch easy, Ticket für 13 Euro und 630 Stufen runter in die Neptunsgrotte. Eine wunderschöne, von Fischern entdeckte Tropfsteinhöhle. Nun, mittlerweile eher eine Goldgrube, denn pro Führung werden 150 Personen durchgeschleust, dass jede Stunde, ausgenommen während der Siesta. Als dann die grossen Mengen Touris kamen, hatten wir die 630 Stufen hoch bereits hinter uns und widmeten den Tag am Strand (di Mugoni), wo uns wieder, wie überall, die schwer mit chinesischem und afrikanischem Gerümpel vollbeladenen Strandverkäufer empfingen. Sie waren jedoch nicht sehr aufdringlich, was der Coccobelloschreier dann eher war. Die Sarden sind sehr gut organisiert, überall Parkplätze (mit und ohne Gebühren, jedoch günstig) und auch in den Städten, seien die Gassen noch so eng, ein Auto kann immer parkiert werden. Blaue Zonen verleiten das Auto stehen zu lassen, das Resultat war dann doch noch ein Parkknöllchen für uns.
Die letzten Tage entschieden wir uns für Stintino. Ein kleiner Fischerort auf der Halbinsel, am äusserten nordwestlichen Punkt von Sardinien. Auf dem Weg dorthin besuchten wir die quirlige Hauptstadt der Region, Sassari. In Stintino, auf der vorgelagerten Insel Asinara waren bis 1987 noch Häftlinge, wie zum Beispiel ein paar der schlimmen Mafiosos eingesperrt. Aufgrund der Meeresströmungen rund um Asinsra, konnten die Insassen nicht flüchten. Jetzt kann man die Insel besichtigen. Der Name der Insel kommt von ihren Bewohnern,  den Esel. Was ganz speziell ist, dass viele dieser Esel einen Gendefekt haben, sie sind weiss und haben blaue Augen.
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Die letzten Tage genossen wir unseren Ausblick aus dem schönen Appartement und machten Tagesausflüge. Am letzten Tag waren wir in zwei stunden bereits quer über die Insel gefahren, und konnten den Nachmittag am Strand von Porto Istana an der Acatama Bar. Der schönste Platz, um den letzten Tag in vollen Zügen zu geniessen.

 

Sardinien, ein kleines Paradies für individual Reisende, welche etwas von der Insel sehen wollen. Wandern, Biken, Geschichtliches, Geologisches, Tier-und Menschengeschichten, Natur und Bevölkerung, ein bunter Blumenstrauss Erlebnisse.